Barber Visits: Ruffians – Sorgfalt statt Speedcut
London ist so etwas wie die Hauptstadt der klassischen Barbershops. Zwischen mahagonigetäfelten Institutionen mit über hundert Jahren Geschichte und bunten Pop-up-Salons ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten – und erst recht nicht, sich als neue Marke zu etablieren. Den Machern von Ruffians ist genau das gelungen. Seit der Eröffnung des ersten Shops 2012 in Edinburgh kamen vier weitere Ableger in London dazu. Heute gilt Ruffians als eine der spannendsten Brands der britischen Barberszene.
Was macht Ruffians anders? Es ist wohl die Mischung aus handwerklicher Souveränität und dem Selbstverständnis, nicht nur Haare zu schneiden, sondern einen Ort zu schaffen, an dem man sich wirklich gern aufhält. Betritt man den Salon in Covent Garden, ist die Begrüßung herzlich und der Kaffee schnell serviert. Kund:innen und Barbiere plaudern vertraut.


„Es ist ein großartiger Laden mit großartigen Menschen“, sagt Joey, einer der Barbiere vor Ort. „Wir sind kreativ, nah dran an den Leuten, bauen echte Beziehungen auf – das macht den Job aus. Irgendwann redest du nicht mehr mit Kund:innen, sondern mit Freund:innen.“
Die Haltung prägt das Miteinander, aber auch die Arbeit am Stuhl. Sorgfalt statt Speedcut, Gespräche statt Smalltalk. Ruffians wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als GQ Barbershop of the Year. „Ich glaube, es liegt an der Atmosphäre, an der Liebe zum Detail und an der Konstanz“, sagt Joey. „wir haben hier nicht die sonst marktübliche hohe Fluktuation an Mitarbeitenden. Das heißt: Man kennt sich wirklich“.
Die Qualität endet nicht beim Schnitt. Das zeigt die Produktauswahl. Bei der Rasur kommen unter anderem Klingen von MÜHLE zum Einsatz. „Ich benutze sie für meine Rasuren und Bartpflege“, sagt Joey. „Sie sind hervorragend. Guter Schliff, sanft zur Haut.“ Ruffians verbindet Barber-Handwerk mit Café-Kultur, Hochwertigkeit mit Nahbarkeit. Ein Friseurbesuch, der sich anfühlt wie ein Treffen unter Freund:innen – das scheint das Erfolgsgeheimnis zu sein.