E wie Elektrorasierer

Vor der Besprechung holt der dynamische Manager noch schnell das futuristisch anmutende Gerät aus der Schreibtischschublade und befreit die Wangen vom Bartschatten. So sah Fortschritt 1967 aus, zumindest wenn man der Werbung glaubt. Der Anteil der Männer, die sich elektrisch rasierten, wuchs von 20 Prozent im Jahr 1957 auf über 60 Prozent Ende der 1960er-Jahre. Vorangegangen waren Jahrzehnte der Tüftelei, die allerlei unbrauchbare Gerätschaften hervorgebracht hatte.

Der Mann, der der elektrischen Rasur zum Durchbruch verhalf, war der Amerikaner Jacob Schick. Als ihm beim Goldschürfen in Alaska das Wasser einfror, das er für die Rasur brauchte, erfand er einen motorbetriebenen Scherkopf, mit dem er den amerikanischen Markt eroberte. In Deutschland tat das die Firma Braun, die 1950 mit der Serienfertigung des Trockenrasierers begann. Nass oder trocken ist heute weniger eine Frage des Fortschrittsglaubens, sondern eher der persönlichen Vorlieben. Hauptsache das Ergebnis stimmt. Eine Studie fand heraus, dass Männer bei einer Verabredung Bartinseln im Gesicht peinlicher finden als ungeputzte Schuhe.