Mit dem Duftlabel Atelier Oblique hat Designer Mario Lombardo der Welt seiner Gestaltung eine weitere Dimension hinzugefügt. Ein Gespräch über Schönheit, Routinen und Düfte.

„Es muss erfrischen und ein bisschen brennen“

Mit dem Duftlabel Atelier Oblique hat Designer Mario Lombardo der Welt seiner Gestaltung eine weitere Dimension hinzugefügt. So wie sein preisgekröntes Grafikdesign sind auch die Duftkerzen und Parfums des gebürtigen Argentiniers zeitlos, poetisch und sehr, sehr persönlich.

Herr Lombardo, was haben Ihrer Meinung nach Düfte mit Schönheit zu tun?
Eigentlich alles. Düfte bringen mich auf Reisen. Für mich sind selbst die melancholischen Erinnerungen, die Düfte aufleben lassen können, wichtig und schön.

Aber man nutzt Düfte ja nicht nur für sich selbst, auch andere riechen sie.
Ich trage daher verschiedene, je nachdem in welcher Stimmung ich bin. Ein Duft kann sagen: „Hau ab, ich brauche heute meine Ruhe“ – oder: „Kommt mir nah, heute bin ich körperlich.“

Was bedeutet das für Sie: Schönheit?
Frei sein und kindlich sein, vor allem wenn es um die Kreativität geht. Schön ist, was in diesem Geist ent- steht. Nicht, weil man einem Ideal entsprechen will.

Und ganz praktisch, welchen Tipp haben Sie, wenn es ums Gutaussehen geht?
Löffel im Eisfach aufbewahren und auf die Augen legen, wenn der Tag früh anfängt.

Haben Sie eine Morgenroutine?
Duschen und Zähne putzen. Meistens gleichzeitig. Ein- mal die Woche stutze ich mir den Bart. Nächstes Jahr möchte ich ein Aftershave herausbringen. Eines, das erfrischt und ein bisschen brennt, so wie Rasierwasser früher. Das entspricht meinem Männlichkeitsbild. Auf dieses Balsamige stehe ich nicht.

Wann haben Sie sich das letzte Mal glatt rasiert?
Das war 2011. Als meine damals 6-jährige Tochter mich sah, bekam sie einen Mordsschreck, weinte bitterlich und rief: „Du bist nicht mein Vater!“ Da habe ich den Bart schnell wieder wachsen lassen.

Etwas, an dem Sie sich nicht sattsehen können?
Lachende Augen.

Etwas, an dem Sie sich nicht sattriechen können?

Tabak. Ich liebe Tabak!

Dieses Interview ist zuerst in der gedruckten Ausgabe von 30 Grad im Herbst 2018 erschienen.