„Pflege ist Wartung“
Chris Glass liebt das Reisen und das Entdecken schöner Dinge. Der gebürtige Bostoner lebt seit vielen Jahren in Deutschland und ist Membership Manager des Berliner Soho House.
Herr Glass, wie definieren Sie Schönheit?
Selbstvertrauen macht schön, Güte und Demut ebenso. Menschen, die sich mit sich selbst wohl fühlen, sind anziehend.
In Ihrem Leben dreht sich viel um Schönheit: Im Berliner Soho House verkehren die Reichen und Schönen, in Ihrer Location aptm setzen Sie sich in Ausstellungen mit guter Gestaltung auseinander. Die schönsten Dinge, die Sie besitzen?
Ich brauche Schönheit um mich herum, ob in Designform wie gut gestalteten Gläsern oder in Form von guten Manieren. Zu den schönsten Dingen in meinem Leben gehören Erinnerungen. Letztes Jahr wurde ich 40 und habe mit Freunden gefeiert – alle waren da. Irgendwann saß ich in einer Ecke und dachte: Wow, was für ein schöner Moment – der bleibt für immer.
Was tun Sie für Ihre Schönheit?
Es gibt eine Reihe an Produkten, die ich benutze. Ich bade gerne, achte auf mein Grooming. Es gilt: Viele kleine Dinge machen den großen Unterschied.
Wie verwöhnen Sie sich?
Regelmäßige Besuche im Barbershop oder beim Friseur, Massagetermine, Maniküre, Facials – all das ist für mich kein Verwöhnprogramm, sondern alltägliches Wartungsprogramm. Ist das Fundament in Ordnung, kann ich mich aufs Wesentliche konzentrieren.
Was sollte jeder Mann im Badezimmer haben?
Der Duft, den ein Mann trägt, ist sehr bezeichnend. Man sollte ihn mit Bedacht wählen. Auch eine Haarbürste ist unerlässlich. Und jeder sollte für eine anständige Nagelpflege ausgerüstet sein.
Früher hatten Sie langes Haar, heute tragen Sie Bart und Glatze. Warum?
Allein die Tatsache, dass ich viel Haar hatte, vermutlich in der Kombination mit meiner Hautfarbe, führte oft zu der Annahme, dass ich ein Kreativer bin. Dem Klischee wollte ich widersprechen – und so schnitt ich es ab.
Dieses Interview ist zuerst in der gedruckten Ausgabe von 30 Grad im Frühjahr 2018 erschienen.