B wie Barbier
Schon im alten Rom war das Handwerk des Barbiers verbreitet. Die versierten Handwerker pflegten nicht nur Haar und Bart, sie waren auch stets gut informiert. Noch Thomas Buddenbrook, Hauptfigur in Thomas Manns nobelpreisgekröntem Roman, erfuhr jeden Morgen politische Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch von Barbier Wenzel, „der nur in den ersten Kreisen rasierte.“ Im Mittelalter übernahmen die Bartscherer auch die medizinische Grundversorgung, sie ließen zur Ader, versorgten Wunden und zogen schmerzende Zähne. Mit der Professionalisierung des medizinischen Systems und vor allem mit der Erfindung von Einweg- und elektrischen Rasierern verschwanden – zumindest in der westlichen Welt – die Barbier-Salons aus dem Stadtbild. Mit der neu erwachten Liebe zur gepflegten Gesichtsbehaarung sind sie vor einigen Jahren dann zurückgekehrt.