I wie Initiation
Beschneidung, Tätowierung, kirchliche Weihe – weltweit ist es in unterschiedlichen Kulturen üblich, die Aufnahme des jungen Mannes in den Kreis der Erwachsenen durch ein feierliches Ritual zu vollziehen.
Manchmal dient die erste Rasur als ein solches Übergangsritual vom Kind zum Mann. „Keshanta“ heißt es bei den Hindus, „Barbatoria“ hieß es im alten Rom. Als 39 vor Christus Octavian, der spätere Kaiser Augustus, anlässlich seiner Barbatoria zu einem aus der Staatskasse bezahlten Volksfest lud, demonstrierte er nicht nur sein Erwachsensein, sondern auch seinen Machtanspruch. Auch heute ist die erste Rasur ein besonderer Anlass – und sie kann zu einem besonderen Gemeinschaftsmoment zwischen Vater und Sohn werden. Das, was der Sohn vom Vater über Rasur lernt, ist nämlich prägender als jede Werbung oder jeder Bart-Blog, wie eine von Mühle in Auftrag gegebene Studie ermittelt hat. Wie der Vater, so der Sohn.