K wie Klinge
Der amerikanische Handelsreisende King Camp Gilette wollte gerne reich werden. Am Besten, so dachte er, würde ihm das gelingen, wenn er ein praktisches Wegwerfprodukt erfinden würde. Dann wäre die ewige Nachfrage garantiert. Und es fiel ihm auch eines ein: Was, wenn er Männer davon überzeugen könnte, statt ihr Rasiermesser oder die Klinge ihres Barthobels – eines Vorläufers der heute gängigen Rasierhobel – vor jeder Rasur zu schleifen, dünne Stahlplättchen mit doppelseitiger Schneide zu verwenden, die man austauschte, sobald sie stumpf waren? Es brauchte ein bisschen Tüftelei bis Gilettes Apparat mit Wechselklingen schließlich 1904 patentiert wurde. Dann setzte sich seine Innovation schnell durch. Wie sehr sich die Wegwerfkultur entwickelt hat, kann man daran ablesen, dass die Klinge, die einst viel Müll bedeutete, heute – im Vergleich zum Systemrasierer, der komplett entsorgt wird – wenig Müll bedeutet.