Eine Manufaktur lebt von den versierten Handgriffen ihrer Mitarbeitenden. Lange Übung hat viele Meisterinnen und Meister hervorgebracht. Wir stellen sie vor.

The Skill: Thomas König

Vorsichtig öffnet Thomas König die Klappe einer der grauen Trommeln, die in einem Schrank verschlossen sind. Er greift eine Handvoll der kleinen Hartholzelemente heraus, betrachtet sie prüfend und bewegt sie in seiner Handfläche. Da gibt es kleine Würfel, Kugeln und spitze Stifte. In den sich schnell drehenden Trommeln werden die Griffelemente der Rasierer und Pinsel poliert, das Holz fungiert dabei wie Schmirgelpapier für das Edelharz, eine Art hochwertigem Kunststoff, der vor der Politur eher stumpf und unscheinbar aussieht. Die unterschiedlich geformten Holzelemente sorgen dafür, dass alle Bereiche des Griffes gleichmäßig gut erreicht werden.

Ist der zweistufige Poliervorgang gelungen, treten Maserungen deutlich hervor, Farben beginnen zu leuchten. Zu dem Holz kommt Polierpaste in die Trommel. Es muss die richtige sein, genau abgemessen, „sonst kann man alles wegschmeißen“, sagt König. 14 Stunden werden Griffe in der ersten Trommel poliert. Danach kommen sie in die zweite, in der die Holzelemente etwas anders geformt sind, die Polierpaste etwas anders zusammengesetzt ist. Natürlich steht König nicht die ganze Zeit daneben. Er ist zwar der Meister der Poliermaschinen, kann aber auch vieles andere in der Manufaktur.

Dieser Beitrag ist Auszug der neuen, gedruckten Ausgabe von 30 Grad. Weitere Inhalte werden hier in den kommenden Wochen sukzessive veröffentlicht.